Wie heißen Sie und was machen Sie bei Ripple Effect?

Mein Name ist Mesfin Worku, und ich arbeite seit drei Jahren als Senior Dairy Cow Management Officer für Ripple Effect in Äthiopien. Ich arbeite in der Region Wolayita in Äthiopien und unterstütze Familien, die an Projekten von Ripple Effect zur Bekämpfung von Hunger und Armut teilnehmen.

Was sind die größten Herausforderungen für Familien in den Dörfern, in denen Sie arbeiten?

Die Familien sind mit vielen verschiedenen Herausforderungen konfrontiert, wobei Armut und Hunger in der Dorfgemeinschaft sehr hoch sind. Was die Armut betrifft, so wissen die Familien nicht, wie sie die Ressourcen, die sie bereits haben, am besten nutzen können.

Die Klimakrise mit Dürre einerseits, aber auch zu viel Regen und Unwetter andererseits, verursacht Probleme für die Familien und hat fatale Auswirkungen auf die Produktivität ihrer Betriebe. Da die Familien auf Regenfeldbau angewiesen sind, zerstören Unwetter die Ernten. Das erschwert es Familien, ausreichend Lebensmittel anzubauen.

 Ripple Effect   An interview with Mesfin Worku
Mesfin bei seinem Besuch auf dem Bauernhof von Milkiyas und seiner Familie.

 

Was können Sie tun, um Familien zu unterstützen, die mit diesen Herausforderungen konfrontiert sind?

Ein wichtiger Teil der Arbeit von Ripple Effect ist die Veränderung von Denkweisen. Bevor wir ein Projekt starten, arbeiten wir mit den Dorfgemeinschaften zusammen, um herauszufinden, welche Ressourcen sie bereits haben, anstatt uns auf das zu konzentrieren, was ihnen fehlt. Anschließend bieten wir Schulungen in diesen Bereichen an, damit die Familien das Beste aus ihrem Land machen, indem sie ihr Wissen erweitern und ihre Fähigkeiten ausbauen können.

Wir arbeiten mit den Familien zusammen, um ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber den Auswirkungen der Klimakrise zu stärken. Wir schulen sie in nachhaltiger biologischer Landwirtschaft. Dazu gehören Praktiken wie Kompostierung, Gemüseanbau, Management natürlicher Ressourcen sowie die Pflanzung und Pflege von Mehrzweckbäumen.

Die Mehrzweckbäume verbessern nicht nur die Bodenqualität, sondern liefern auch Früchte für den Verzehr und einen Verkauf auf lokalen Märkten. Die Familien bauen außerdem eine Reihe verbesserter Futterpflanzen mit vielen Vorteilen an: Diese dienen nicht nur als Viehfutter; sie verbessern die Bodenfruchtbarkeit, schützen Wasser und Boden und erhöhen ebenfalls das Einkommen.

Auch die Förderung einer besseren Tierhaltung ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit. Wir schulen, wie man das Vieh am besten pflegt und unterbringt, was z.B. wiederum die Milchproduktion der Kühe steigert. Außerdem können die Familien den Dung ihres Viehs gut nutzen, um ihre Gärten zu düngen und dadurch das Pflanzenwachstum fördern.

 Ripple Effect   An interview with Mesfin Worku
Milkiyas ist einer der Bauern, mit denen Mesfin zusammenarbeitet. Milkiyas erzählt: "Ich habe eine Ausbildung in Boden- und Wasserschutz erhalten, weil das Unwetter den ganzen gesunden Boden weggespült hatte. Jetzt weiß ich, wie ich ihn schützen kann. Ich habe gelernt, wie man Kompost und organischen Dünger aus vorhandenen Materialien herstellt.Meine Karotten sehen jetzt gut aus, weil sie mit Kompost gedüngt wurden. [...] Ich bedanke mich bei Ripple Effect. Sie haben unsere Denkweise komplett verändert. Früher hatten wir solche Angst davor, arm zu sterben. Jetzt können wir eine gute Geschichte schreiben."

 

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten?

Ich möchte nicht, dass die Familien in Armut leben müssen. Deshalb macht es mir Spaß, mein Wissen mit den Familien zu teilen und ihnen zu helfen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Wir versuchen, unseren in den Dorfgemeinschaften so gut wie möglich zu helfen. Ripple Effect tut Gutes und ich liebe es, hier zu arbeiten. Das ist es, was mich in meinem Job glücklich macht.

Ein herzliches Dankeschön an Mesfin und viel Erfolg für ihn und die Familien!

Reiner Dienlin, Repräsentant von Ripple Effect in Deutschland, hat Mesfin einige Jahre zuvor in Äthiopien kennengelernt. Zusammen mit Mesfin und weiteren äthiopischen Mitarbeitern von Rippel Effect sowie Förderen der Arbeit aus England und den USA hat er dort vor einigen Jahren Projekte besucht. Hier ein paar seiner Eindrücke in Bildern:

 Bodenerosion  Selbst Tiere hungern
 Bodenerosion überall durch sintflutartige Regenfälle Ausgemergelte Tiere machen deutlich, wie wichtig die Schulung von Ripple Effect über gesunde Tierhaltung ist.
   
 Baumwollspinnen neu entdeckt als Einnahmequelle  3  Einheimischer Mitarbeiter
Baumwollspinnen als Handwerk wieder entdeckt, von Ripple Effect als Einnahmequelle gefördert. Diese Fraueninitiative spinnt ein ganz besonders feines Garn, das gerne für Festtagskleidung, auch Hochzeitsgewänder, beliebt ist und deshalb einen höheren Ertrag auf den lokalen Märkten bringt. Mesfin Worku, Mitarbeiter bei Ripple Effect, ist stolz darauf, die Fraueninitiative zur Förderung des traditionellen Handwerks zeigen zu können.
   
Send a Cow Buro in Gununew   Einfache aber wirksame Massnahme gegen Bodenerosion auf dem Feld
Ripple Effect hat in Gununo, im Südwesten Äthiopiens, ein Büro mit einem Muster-Bauernhof. Dort entwickeln sie ökologische Methoden der kleinbäuerlichen Landwirtschaft, schulen ihre Mitarbeiter, die die Projekte initieren und begleiten und arbeiten mit einer ländlichen Hochschule zusammen. Eine simple Methode, Bodenerosion entgegenzuwirken. Das fördert nachhaltig die Unabhängigkeit der Kleinbauern und kostet nichts - außer Handarbeit.
   
Musterfarm  1 Erfolgreiches Projekt Mehl aus Taro  2Erfolgreiches Projekt Mehl aus Taro  1
Auf der Musterfarm von Ripple Effect: Entwicklung von ökologischen Anbaumethoden, natürlichem Pflanzenschutz, Wahl geeigneter Pflanzen etc.

Entwicklung eines neuen 'Mehls' aus Taro. Taro war ein rein saisonales Nahrungsmittel. Ripple Effect hat zusammen mit der Hochschule ein Verfahren entwickelt, daraus ein lagerfähiges 'Mehl' herzustellen, sodass Vorratswirtschaft ermöglicht wurde.

Auf dem Bild rechts ist Mesfin Worku zu sehen, wie er das Mehl aus der Taro-Pflanze zeigt.

 

Mesfin hilft Familien jeden Tag, ihr Wissen in ökologischer Landwirtschaft auszubauen, sich gesund und ausreichend zu ernähren und Erträge für Schulbesuch und medizinischer Versorgung zu erwirtschaften.

Auch Sie können solchen Familien helfen: Durch Spenden tragen Sie dazu bei, dass Familien im ländlichen Afrika aus Armut und Hunger herauskommen.